Vom Nest zur Ausstellung
Bevor die Zucht starten kann, muss zuerst ein geeigneter Rammler der entsprechenden Rasse ausgewählt werden, der die Häsin dann befruchtet. Dieser Prozess findet statt, indem der Rammler für weinige Tage in den selben Stall gesetzt wird, wie die Häsin, damit er sie befruchten kann. Nach diesem Zeitraum werden Häsin und Rammler wieder getrennt und in seperate Ställe gesetzt.
Wenn die Befruchtung erfolgreich war, trägt die Häsin ihre Jungen 28 - 32 Tage aus. Einige Tage vor der Geburt beginnt die Häsin mit dem Nestbau, dieses besteht aus Fell und Stroh und soll den Jungen, sobald sie geboren wurden, Schutz und vor allem Wärme spenden.
Nach der Geburt bleiben die Jungen zunächst im Nest, da ihre Augen noch geschlossen sind. Der Wurf einer Häsin kann pro Rasse und Körpergröße variieren, somit kann der Wurfumfang 1 bis 10 Jungen enthalten. Die Jungen werden ungefähr 1- 2 Mal am Tag von der Mutter gesäugt.
Sobald circa 7- 10 Tage seit der Geburt vergangen sind, beginnen sich die Augen der Jungen zu öffnen und kurz darauf beginnen sie auch aus dem Nest zu krabbeln. Solange die Jungen von der Mutter gesäugt werden, darf auf keinen Fall eine Trennung erfolgen. Getrennt werden dürfen die Jungen von ihrer Mutter erst dann, wenn sie eigenständig Futter zu sich nehmen, das passiert meist nach einem Zeitraum von 5- 7 Wochen.
Ab einem Alter von ungefähr 4- 6 Wochen werden die Rassenkaninchen in Deutschland mit einer Tätowierung im Ohr gekennzeichnet, die dazu dient jedes Kaninchen zu identifizieren und seinem Verein zuordnen zu können. Hierbei werden mit einer speziellen Tätowierzange und Tinte bestimmte Buchstaben und Nummern in das Ohr des Kaninchens tätowiert.
Ab einem Zeitraum von spätestens 8- 10 Wochen sollten Mutter und Jungtiere getrennt werden und in einzelne Ställe gesetzt werden, damit jedes Jungtier genügend Platz zum heranwachsen hat.
Sobald die ersten Ausstellungen beginnen, werden die Kaninchen genau angeschaut, hergerichtet, die schönsten Kaninchen ausgewählt und zur Ausstellung angemeldet.
Auf der Ausstellung bewertet der Preisrichter die Tiere nach bestimmten Anforderungen, die je nach Kaninchenrasse variieren. Diese Anforderungen sind:
- Gewicht
- Körperform, Typ und Bau
- Fellhaar
- Kopf und Ohren
- Dechfarbe und Gleichmässigkeit
- Unterfarbe
Je nach Rasse verändern sich die Kriterien für die genannten Anforderungsbereiche. Sollte ein Tier zu sehr von den Anforderungen abweichen, kann es möglich sein, dass das Tier nicht gewertet werden kann und die Bewertungskarte mit " N.B" gekennzeichnet wird.
Nach den Ausstellungen werden die Kaninchen, die am besten bewertet wurden, für die weitere Zucht verwendet. Hierbei wird vor alllem darauf geachtet, dass keine Mängel oder Gendefekte, die bei der Ausstellung gekennzeichnet und schlechter bewertet wurden, weiter vererbt werden.
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